Kajakausbildungen mit Professioneller Unterricht
Die wichtigste Grundlage eines guten Kajakers ist professioneller Unterricht von Anfang an. Nur so ist gewährleistet, dass keine falschen Gewohnheiten entstehen, von denen man dann auch später als erfahrener Kajaker nur noch schwer loskommt. Viel mehr als bei anderen Sportarten, kann schon eine kurze falsche Einschätzung einer Situation sehr gefährlich bis zu lebensbedrohend sein. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn man erstmals von einem Badesee ins Wildwasser wechselt, ein guter Tag kann sich binnen Sekunden in einen schlechten Tag verwandeln, wenn man die Gefahren nicht ausreichend kennt.
Kontrol
Natürlich möchte man gerade im Wildwasser jede Situation fest im Griff haben und kontrolliert von einer Stromschnelle zur nächsten fahren. Anfänger prahlen oft damit, dass sie eine ganze Strecke ohne zu schwimmen gemeistert haben, und denken, sie sind dadurch schon zum Profi avanciert.
Der gute Kajakfahrer aber erkennt die Wichtigkeit und Notwendigkeit, dass er die gesamte Zeit am Fluß Kontrolle über sein Boot haben muss. Egal ob er anhalten muss, um eine Stromschnelle zu besichtigen oder um seinem Kameraden zu helfen, die Fähigkeit, sein Boot zu steuern wie ein Auto muss vorhanden sein. Wer nicht in Kontrolle über sein Boot ist, stellt eine Gefahr für andere und sich selbst dar.
Grenze
Die persönliche Grenze zu kennen und anzuerkennen, zu wissen, in welcher Situation man bis ans Limit gehen kann - das ist ein großer Teil des Kajakfahrens. Nicht das Einsteigen in den Fluss ist der schwierige Teil, sondern nach einem Fahrfehler wieder aus dem Wasser zu kommen. Erst wenn man einen Schwierigkeitsgrad richtig gut und selbstsicher fahren kann und jede Situation voll im Griff hat, dann kann man sich am nächsten Schwierigkeitsgrad versuchen.
Sicherheit
Es gibt bei jeder Sportart viele Regeln und beim Kajakfahren ist das nicht anders. Diese Richtlinien sollen dafür sorgen, dass die Sicherheit am Fluss erhöht wird. Jeder Anfänger muss sich wenigstens an folgende Richtlinien halten:
- Trage immer eine gut passende Schwimmweste und einen Wildwasserhelm.
- Alle Auftriebskörper im Kajak müssen aufgeblasen und eingebunden sein.
- Sie paddeln in einer Gruppe von Freunden mit dem selben Ziel, jeder nimmt Rücksicht auf den anderen und passt aufeinander auf.
- Jeder in der Gruppe weiß, dass man zusammen bleiben muss, und hält sich auch daran.
- Jeder weiß Bescheid darüber, falls es schwere Stromschnellen im Fluß gibt, oder Stellen, die umtragen werden müssen.
- Jeder führt seine eigene Sicherheitsausrüstung mit, und weiß wie man damit umgeht.
- Jeder weiß, dass Ausrüstung in hell leuchtenden Farben leichter zu finden ist. Jeder muss sich aber bewußt darüber sein, dass Leute wichtiger sind als das teuerste Paddel!
Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad für Kajakfahren verhält sich nicht linear, sondern exponentiell. Dh. eine Stromschnelle mit Schwierigkeitsgrad 3 ist doppelt so schwer zu paddeln als eine Stromschnelle mit Schwierigkeitsgrad 2. Grad 5 ist doppelt so schwer als Grad 4. Es gibt auch leichte und schwere Beispiele von jedem Schwierigkeitsgrad, diese sind manchmal gekennzeichnet mit einem + oder -. Verschiedene Wasserstände können den Schwierigkeitsgrad um bis zu einer ganzen Stufe ändern! Am besten ist, zu lernen, welche Faktoren den Schwierigkeitsgrad ändern und in Folge kann man selber ausrechnen, wie schwer eine Stromschnelle ist, und ob man sie paddeln möchte oder nicht.