Ausbilder Ratschlag - Tourenplanung
Es gibt tatsächlich Leute, die mehr Spaß daran haben, eine Tour bis ins kleinste Detail zu planen, als die Tour dann letzten Endes durchzuführen! Für andere wiederum bedeutet Tourenplanung nichts mehr als eine kurze Nachricht auf Facebook mit Datum, Zeit und Treffpunkt. Ist dies ausreichend, falls eine Notsituationen auftritt? Was sonst sollte man vor Start der Tour überlegen?
Die Gruppe
Wer immer mit den gleichen Leuten paddelt, der weiß, wie diese in verschiedenen Situationen reagieren. Man kennt die Stärken und Schwächen seiner Freunde. Alle benutzen die gleichen Signale und man kann sicher sein, dass jeder seine Rettungsausrüstung dabei hat (vielleicht wissen Sie ja sogar ganz genau, was im Boot Ihres Freundes zu finden ist). In diesem Fall, wenn es für alle ab und zu eine Notsituation zu meistern gibt, und/oder wenn man zwischendurch Rettungstraining absolviert, dann ist man so gut vorbereitet auf den Extremfall, wie nur irgendwie möglich.
Für eine Gruppe, die noch nie miteinander gepaddelt hat, sieht die Welt anders aus. Sie müssen nachfolgende Punkte unbedingt checken bzw. ausreden, bevor Sie aufs Wasser gehen und lospaddeln:
- die persönlichen Fähigkeiten besprechen (samt Eskimotieren)
- Rettungs- und Erste Hilfe Kenntnisse
- Signale besprechen, die Sie benutzen möchten
- Rettungsausrüstung in jedes Boot geben
- Festlegung des ersten und letzten Bootes auf dem Fluß (oder “Buddy” Systeme)
- gibt es medizinische Probleme in der Gruppe?
- sind wir alle gut drauf heute oder nicht?
Egal wie oft man miteinander paddelt: ein kurzes Briefing, bevor alle ins Wasser stürmen, gibt jedem die Möglichkeit zu sagen, ob eine Verletzung vorliegt, oder ob man etwas vergessen hat. Dies ist ein entspannter Weg, eine Tour zu beginnen.
Der Fluss
Zur Wiederholung: falls jeder Teilnehmer den Flussabschnitt schon gepaddelt hat bei diesem Wasserstand, dann: “auf geht's!”. Falls ein oder mehrere Paddler den Abschnitt noch nicht kennen, dann sind das die wichtigen Punkte:
- Schwierigkeit und Eigenschaften der Strecke
- Ein- und Ausstiegsstellen
- Gibt es Strecken zu umtragen oder sehr schwierige Stromschnellen? (wo sind sie & und wie kann man sie umtragen)?
- Wasserstand und Wettervorhersage für heute?
- Notausstiegsstellen
- Wie lange soll die Fahrt dauern?
Der komplexe Teil - Auto Umsetzung
Dieser Punkt kann sich häufig zum schwierigsten Teil des ganzen Tages herausstellen! Selten ist es so einfach wie “treffen wir uns beim Aussteig, lassen wir ein Auto dort, und fahren wir zur Einstiegsstelle mit dem anderen Auto”. Mehr Leute und mehr Fahrzeuge macht dieses Thema komplex! Gefürchtet sind mehrere Möglichkeiten, ein- oder auszusteigen, denn jeder möchte eine andere Stelle benutzen, ohne dies vorher abzuklären. Eine Führungsperson, die sich genau auskennt mit der Ein- und Ausstiegsstelle, kann Stunden sparen!
Grundsätzlich: je länger der Fluss, je mehr Wildnis und je höher der Schwierigkeitsgrad, um so mehr Zeit ist nötig für die Planung, damit alles reibungslos abläuft!
Wir wünschen Ihnen eine sichere, spassige und reibungslose Tour am Wasser.